ERFURT 15.09.2023
Der klassische Autohandel ist im Umbruch. Neue Mobilität erfordert neue Konzepte. Mit gemischten Gefühlen blickt die Branche auf ein weiteres Autojahr. Einerseits könnte sich die Liefersituation und auch der Gebrauchtmarkt langsam wieder entspannen. Andererseits ist gerade bei Privatkäufern eine deutliche Zurückhaltung zu spüren. Darin liegen sowohl Chancen als auch Risiken. Unter dem Motto „Mobilität im Wandel – Wie gehen Autohäuser damit um?“ lud FUNKE Medien Thüringen deshalb gestern zu einem Themenabend AUTOmobil ins Dompalais Erfurt ein.
Im Mittelpunkt des Abends stand dabei die Vorstellung der Studie „Herausforderung Auto“, die FUNKE Medien Thüringen gemeinsam mit der INSA Consulere GmbH erstellt hat. Dazu wurden Umfragen mit 91 Autohäusern in Thüringen durchgeführt, bei der von der eigenen Geschäftsentwicklung über Akzeptanz und Angebot von Elektroautos bin hin zu Vertriebs- und Marketingstrategien die verschiedensten Aspekte berücksichtigt wurden. Zusätzlich wurde separat auch das Kaufverhalten in Thüringen im Hinblick auf die Anschaffung eines Autos in den nächsten zwölf Monaten betrachtet.
Hermann Binkert, Geschäftsführer der INSA-Consulere GmbH, fasst die Studie, die von FUNKE Thüringen Geschäftsführer Michael Tallai vorgestellt wurde, und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zusammen: „Die Geschäftsentwicklung der Autohäuser in Thüringen verlief im Rückblick auf die letzten fünf Jahre überwiegend positiv, allerdings fällt der Ausblick auf die kommenden fünf Jahre deutlich verhaltener aus. Gerade im Bereich Elektroautos zeichnet sich derzeit eine eindeutig geringe Nachfrage ab, obwohl die meisten Händler ihr Angebot auf diesem Sektor ausgeweitet haben. Entscheidende Faktoren werden auch die zukünftigen Vertriebsstrategien sowie der Nutzung der Werbekanäle sein. In beiden Fällen erkennen wir eine deutliche Fokussierung auf das Online-Geschäft. So wird der Online-Vertrieb in den nächsten Jahren vermutlich merklich ausgebaut und auch in der Werbung setzen die Firmen zuvorderst auf Onlinekanäle. Im Bereich Service kristallisiert sich die große Bedeutung des Werkstattservice heraus“.
Anschließend hielt Prof. Hannes Brachat, Herausgeber des Fachmagazins AUTOHAUS, einen Vortrag zur Gestaltung der automobilwirtschaftlichen Zukunft und ging dabei vor allem auf die Mobilität von morgen, digitale und virtuelle Veränderungen in der gesamten Automobilbranche sowie die Bedeutung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Bei der darauf folgenden Podiumsdiskussion, an der neben Brachat auch Helmut Peter, Präsident des Landesverbandes des KfZ-Gewerbes Thüringen e.V., Dr. Kurt-Christian Scheel, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und Thomas Peckruhn, Inhaber des Škoda Autohaus Liebe in Sangerhausen teilnahmen, wurden die Ergebnisse der Studie, aber auch Ausblicke und Möglichkeiten für die Branche diskutiert.
„Die INSA-Studie hat gezeigt, dass viele Autohäuser in Thüringen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Mit dem FUNKE-Themenabend AUTOmobil wollen wir den Unternehmen die Möglichkeit geben, sich in ungezwungener Runde über die aktuelle Situation auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln“ erläutert Michael Tallai das Konzept des Abends „Der große Zuspruch zeigt uns, dass die Plattform, die wir den Firmen mit so einem Abend bieten, für Austausch und Interaktion dankbar angenommen wird. Wir werden dieses Konzept weiter verfolgen und auch weitere Branchen und Themenbereiche ausweiten“.
Über INSA-Consulere GmbH
INSA-CONSULERE, das „Institut für neue soziale Antworten“, ist ein 2009 von Hermann Binkert gegründetes Markt- und Sozialforschungsinstitut mit Sitz in Erfurt, einer Niederlassung in Berlin, einem Servicebüro in Brüssel und einem hundertprozentigen Tochterunternehmen in Innsbruck (INSA-Austria). Das Unternehmen betreibt einen hauseigenen Verlag, den Consulere Verlag, der unter anderem Forschungsergebnisse des Instituts veröffentlicht.